Titan-Standards und Normen

Die unterschiedlichen Fertigungsstandards der verschiedenen Titane verweisen neben mechanischen Kennwerten und chemischer Zusammensetzung auch auf Toleranzen und Materialeigenschaften.
Um jeder individuellen Anwendung gerecht zu werden, bieten wir Halbzeuge nach diversen Normen an.

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Reintitan (unlegiertes Titan) und legiertem oder niedrig legiertem Titan.

Die verschiedenen Titane bieten wir sowohl für Titan-Halbzeug als auch Titan-Bauteile und Titan-Schrauben an.


Reintitan:

Bei unlegiertem Titan wird durch die Begleitstoffe (vornehmlich Sauerstoff in unterschiedlichen Konzentrationen) die gewünschte Festigkeit des Werkstoffes erzielt. Der Festigkeitsbereich liegt hier zwichen 240 und 740 N/mm².
Die Resistenz des Titan gegenüber chemischer Prozesse und seine Korrosionsbeständigkeit machen Titan zu einem immer relevanteren Werkstoff für die verschiedensten Einsatzbereiche und Branchen.

Titan Grade 1 (Werkstoff-Nr. 3.7025)
Titan Grade 2 (Werkstoff-Nr. 3.7035)
Titan Grade 3 (Werkstoff-Nr. 3.7055)
Titan Grade 4 (Werkstoff-Nr. 3.7065)


Titan-Legierungen:

Niedrig legierte Titane enthalten meistens einen Zusatz von Palladium. Das Palladium verleiht dem Titan eine noch höhere Korrosionsbeständigkeit in reduzierenden Medien. Dabei bleiben die übrigen mechanischen Eigenschaften des Titan erhalten.
Insbesondere in salz- und schwefelsauren Lösungen geringer Konzentration hat sich Titan mit Palladiumzusatz auch bei höheren Temperaturbereichen bewährt.
Die höhere Korrosionsbeständigkeit wird durch eine anodische Polarisation von Titan, bedingt durch galvanischen Kontakt mit an der Oberfläche angereichertem Palladium, bewirkt.

Legiertes Titan bildet einen Großteil des absoluten Titanbedarfs ab. Es kommt immer dann zum Einsatz, wenn die mechanischen Eigenschaften des unlegierten Titan nicht ausreichen. Die Legierungszusätze sind je nach Grade Aluminium, Vanadium, Mangan, Molybdän, Kupfer, Zirkonium und Zinn.
Durch das im Vergleich zu Stahl hohe Verhältnis zwischen Festigkeit und spezifischem Gewicht (rd. 56% der Stahldichte), werden Titanlegierungen wegen der Gewichtseinsparung sehr häufig in der Luft- und Raumfahrttechnik eingesetzt.
Ebenso finden Titanlegierungen häufig den Einsatz im Automobilbereich sowie bei der Leistungssteigerung im Bereich Maschinenbau und der chemischen Industrie.

Titan Grade 5 (Werkstoff-Nr. 3.7165 und 3.7164)
Titan Grade 7 (Werkstoff-Nr. 3.7235)
Titan Grade 9 (Werkstoff-Nr. 3.7194)
Titan Grade 11 (Werkstoff-Nr. 3.7225)
Titan Grade 12 (Werkstoff-Nr. 3.7105)
Titan Grade 23 (Werkstoff-Nr. 3.7165)


Normen:
ASTM B265: Bleche, Band und Platten
ASTM B348: Stangen und Stäbe
ASTM B337: nahtlos gezogene und geschweißte Rohre
ASTM B338: nahtlos gezogene und geschweißte Rohre für den Einsatz als Kondensatoren oder Wärmetauscher
ASTM B861: nahtlos gezogene Rohreohre
ASTM B862: geschweißte Rohre
ASTM B863: Draht (auch als ERTI-Schweißdraht)
ASTM B367: Gussteile
ASTM B381: Schmiedeteile
ASTM F67: für den Einsatz im medizinischen Bereich/ Implantologie
ASTM F136: bei Titan Grade 5 ELI (extra low interstitial) für den Einsatz im medizinischen Bereich
AMS: diverse Luftfahrtnormen (aerospace material specifications), bspw. AMS 4911, AMS 4920, AMS 4928, AMS 4934, AMS 4935, AMS 4965, AMS 4967, AMS 6930, AMS 6931, AMS T-9046, AMS T-9047 usw.
LN: diverse deutsche Luftfahrtnormen wie bspw. LN 9163, LN 9297, LN 9343, LN 65111 usw.
DIN: Deutsche Industrienormen wie DIN 17850, DIN 17860, DIN 17861 usw.